Open/Close kann sich auf den Preis beziehen, zu dem eine Kryptowährung in einem bestimmten Zeitraum eröffnet wird, z.B. zu Beginn des Tages; der Preis, zu dem eine Kryptowährung in einem bestimmten Zeitraum schließt, z.B. am Ende des Tages. In der Regel waren diese Begriffe auf den traditionellen Finanzmärkten sinnvoller, da es feste Tageszeiten gibt, zu denen gehandelt wird.In der Softwareentwicklung bezieht sich Open/Close auf das Programmierprinzip, dass Softwareteile (Funktionen, Module usw.) erweiterbar sind, ohne dass der Source Code in irgendeiner Weise verändert werden darf. Der Code selbst erlaubt Flexibilität, während die Möglichkeit, seine grundlegenden Teile zu ändern, eingeschränkt wird. Damit entfällt die Notwendigkeit, die Software jedes Mal komplett zu ändern, wenn neue Anforderungen entstehen. Es wurde erstmals von Bertrand Meyer beschrieben und ist Teil des SOLID-Prinzips der objektorientierten Programmierung. Open/Close ist besonders wichtig für Blockchain- und Krypto-Projekte, da sie unveränderlich sind. Blockchain und ihre Parameter können nicht einfach geändert werden, wenn sie einmal implementiert sind. Das liegt daran, dass jede Änderung von allen Nodes und Teilnehmern des Netzwerks gebilligt werden muss und ein Konsens gebildet werden muss, was nicht gerade einfach ist. Aus diesem Grund können Blockchain-Plattformen und dezentrale Anwendungen in der Regel nur durch einen Hard Fork geändert werden, d.h. durch den Start einer neuen Kette. Hard Forks sind ein umständliches Verfahren und für die Nutzer/innen ziemlich riskant. Für Projekte ist es nicht praktikabel, jedes Mal einen Hard Fork durchzuführen, wenn sie Änderungen vornehmen und Funktionen hinzufügen/verändern wollen. Daher basiert die Blockchain-Programmierung stark auf dem Open/Close-Prinzip, d.h. es wird Raum für die Erweiterung von Funktionen gelassen, ohne dass es zu drastischen Veränderungen kommt.